Kurze Geschichte der Computer und Programmiersprachen
Entwicklung bis 1940
Computer war einmal eine Jobbeschreibung: vom 17.- 20. Jahrhundert wurden Berechnungen von Hand ausgeführt - und das oft von Frauen (siehe Bild links: die Harvard Computers).
Das erste Computerprogramm, das von einer Rechenmaschine ausgeführt werden sollte, wurde 1842/1843 von Ada Lovelace formuliert. Es handelt sich um eine Vorschrift für die Berechnung der Bernoulli-Zahlen.
In der industriellen Revolution zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden immer komplexere Maschinen gebaut, um ehemals handwerkliche Tätikeiten zu verrichten. Ein Beispiel dafür ist der Jacquardwebstuhl, bei dem via Lochkarten verschiedene Webmuster “programmiert” werden konnten.
1940-1970: erste Rechenmaschinen und Programmiersprachen
1937-1941 baute Konrad Zuse die erste funktionsfähige Rechenmaschine der Welt in Berlin - den Z3 (siehe Bild rechts). Nur wenige Jahre später wurden auch in den USA verschiedene Universelle Rechenmaschinen gebaut: Colossus, Mark I und ENIAC.
Ich bin zu faul zum Rechnen. [Konrad Zuse]
Während des zweiten Weltkriegs spielten die ersten Computer eine große Rolle um verschlüsselte Nachrichten zu dechiffrieren. Allerings mussten diese Rechner in Maschinensprache programmiert werden - also meist in Binärcode.
Grace Hopper beharrte auf einer allgemeinverständlichen Sprache für Programme, woraufhin Compiler und höhere Programmiersprachen entstanden sind. Ein Compiler ist eine Art Übersetzungsprogramm, das von Menschen lesbaren Programmcode in Maschinensprache übersetzt. Beispiele für frühe Programmiersprachen sind FOTRAN, COBOL, ALGOL oder BASIC.
1970-1990: Integrierte Schaltkreise und erste Betriebssysteme
Computer, die auf Relais und Elektronenröhren basierten wurden immer größer - und kamen an ihre Grenzen.
Ein bedeutender Schritt in der Entwicklung von Rechnern sind die Integrierten Schaltkreise. Hier wird die Schaltung direkt auf ein dünnes Plättchen aus Halbleiter-Material aufgebracht.
1971 war der erste Mikroprozessor kommerziell verfügbar: der Intel C4004 (siehe Bild links) konnte etwa 600.000 Berechnungen mit jeweils 4 bit pro Sekunde ausführen. Zum Vergleich: der Z3 hatte eine Taktrate von 5-10 Berechnungen pro Sekunde mit 22 bit. (Dein Computer arbeitet vermutlich mit 64 bit!)
Die ersten Rechner hatten zudem kein Betriebssystem. Mit zunehmender Komplexität war jedoch ein Programm nötig, das die Ressourcen des Rechners und die Interaktion mit dem User verwaltet.
UNIX is very simple, it just needs a genius to understand its simplicity. [Dennis Ritchie]
Zu Beginn der 70er Jahre entwickelten Ken Thompson und Dennis Ritchie (siehe rechts) an den Bell Laboratories den ersten Kernel des UNIX-Betriebssystems sowie die Programmiersprache C. Zur selben Zeit wurden auch Vorläufer des Windows-Betriebssystems entwickelt.
In den 80er Jahren gab es die ersten erschwinglichen Heimcomputer, wie z.B. den Commodore 64 (siehe unten links). Dieser bot eine Taktfrequenz von etwa 1 MHz (= 1.000.000 Berechnungen / Sekunde) bei 8 bit, einem Arbeitsspeicher von 64 KB und ausschließlich externem Massenspeicher (Diskette). Er gilt mit geschätzten Verkaufszahlen von 12,5 bis 30 Millionen Stück als meistverkaufter Personal Computer überhaupt.
Anfang der 80er kamen die ersten PCs mit einer grafischen Benutzeroberfläche (GUI = Graphical User Interface) auf den Markt. Apple war Vorreiter dieses Konzepts (siehe unten rechts, Apple Macintosh 1984) - aber auch andere Firmen folgten kurz darauf wie z.B. Atari (siehe unten rechts) und auch Windows.
Die 1990er Jahre: Das Internet und immer stärkere Computer
Tim Berners-Lee entwickelte um das Jahr 1989 am CERN die Grundlagen des World Wide Web. Am 6. August 1991 machte er dieses Projekt weltweit verfügbar. Hier findest du eine Kopie der allerersten Website im Internet.
Seit dem C4004 hat sich die Anzahl von Transistoren auf einem Mikrochip alle zwei Jahre ungefähr verdoppelt. Dieser Zusammenhang wurde als erstes von Gordon Moore beobachtet und ist daher auch als Mooresches Gesetz bekannt.
Weiterführende (unterhaltsame) Texte
- Chaos Computer Buch, Seite 125, Die Drei Hände des Zeichners, Peter Glaser